Die Sonne brannte auf den Parkplatz vor unserem Shinden Dojo, als ein ohrenbetäubendes Motorengeräusch die meditative Stille zerriss. Ein staubiger Jeep, der aussah, als hätte er gerade die Apokalypse überstanden, kam quietschend zum Stehen.
Die Tür flog auf, und heraus stieg John Rambo – Muskeln wie Stahlseile, rotes Stirnband, und ein Blick, der unseren Bambus im Garten hätte Selbstmord begehen lassen.
In der Hand hielt er einen zerknitterten Flyer: „Shinden Dojo – wo Kampfkunst auf Humor trifft!“
„Probetraining“, knurrte er und warf mir den Flyer zu, als wäre es ein Wurfmesser.
Ich nickte. „Willkommen, Herr… äh, Rambo. Schuhe aus, bitte.“
Rambo musterte mich, als hätte ich ihn gebeten, sein Maschinengewehr gegen einen Strohhalm zu tauschen. Doch er kickte seine Stiefel in die Ecke, dass der Putz bröckelte, und marschierte ins Dojo.
Unsere Schüler – Krankenschwester Lena, die ihre Patienten mit Ninja-Präzision pflegt, TikTok-Teen Ben-Theo, der glaubt, er sei ein fleischgewordener Backspin-Kick und Opa Mark, der überzeugt ist, sein Hüftgelenk sei ein verstecktes Ninjawerkzeug – starrten ihn an wie einen Yeti in Flipflops.
Rambo scannte den Raum wie der Predator. „Wo ist der Sensei?“
„Das bin ich“, sagte ich und versuchte, meine Stimme nach „Geheimnisvoller Ninja“ klingen zu lassen.
Rambo hob eine Augenbraue. „Du? Du siehst aus, als würdest du dich mit einem Staubwedel duellieren.“ Ich grinste, meine Selbstironie schärfer als ein Katana. „Ich Staubwedel sehe harmlos aus, aber ich bin zäher als Marks alte Kung-Fu Gürtel. Los geht’s.“
Das Probetraining begann mit Aufwärmen. Während wir uns dehnten, knackte Rambo seine Gelenke, als würde er einen Panzer zerlegen.
Ich demonstrierte eine simple Technik aus unserem Shinobi Taijutsu: Ein Konterschlag gegen einen Fauststoß, gefolgt von einem Handballenstoß zum Kinn und folgendem Balancebrechen.
„Gefühl, nicht grobe Kraft“, sagte ich zu Rambo und demonstrierte mit meiner üblichen Eleganz, die Mark später als „Tanzbär auf Glatteis“ beschrieb.
Rambo nickte, packte grob Ben-Theo und führte die Technik aus – mit so viel Wumms, dass Ben-Theo fast in die nächste Postleitzahl geflogen wäre. „Zu viel?“, fragte Rambo schüchtern. Ben-Theo, leicht benommen, keuchte: „Gut, daß ich unkaputtbar bin!“
Dann kam ein Gelenkhebel. Ich paarte Rambo mit Lena (in der Hoffnung seine sanfte Seite zum Vorschein zu bringen). Mein Fehler, Lena!